Ich habe Raum – Du brauchst Raum?

Isabella, bei der Reise durch die Welt der Zwischennutzung © Isabella Fuchs

von Isabella Fuchs

Unter dem Titel Space Quest Quest + Talk – Eine Entdeckungsreise in die Welt der Zwischennutzung lud das Team von Raumbasis ExpertInnen und Interessierte ein aktuelle Tendenzen der Zwischennutzung zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Die Veranstaltung gliederte sich in zwei Teile. Die 24 Stunden Space Quest Quest war eher für ExpertInnen konzipiert und fand einen Tag vor dem öffentlich zugänglichen Space Quest Talk statt. Ziel der Veranstaltung war, ein Bewusstsein für „Leer-Raum“ zu schaffen – besonders in einer Stadt, wo man den Begriff „Raum“ gefühlt oft als „Mangelware“ empfindet. Es diskutierten die Initiativen Raumbasis (Graz), ZZZ – Zwischenzeitzentrale (Bremen), Nest (Wien), Kreative Räume Wien und Super (Salzburg) und gaben einen Einblick in ihre Arbeit.

Leerstand wird zu einem immer größeren Problem und auch Graz ist davon betroffen. Gründe hierfür sind beispielsweise gebietsweise Abwanderung, veränderte Nutzungsanforderungen oder auch verlängerte Prozessdauer hinsichtlich eines Vertragsabschlusses. Kleine Geschäfte in Einkaufsstraßen, aber auch große Gebäude, Fabriken usw. liegen oft jahrelang brach, bevor sie erneut mit einer Nutzung bespielt werden.

So einfach das Thema auf den ersten Blick scheinen mag, so komplex wird es bei weiterer Betrachtung. Denn ein leerer Raum ist nun mal nicht besitzerlos und Zwischennutzung hat nichts mit einer Hausbesetzung zu tun. Du hast einen Raum – ich brauche einen Raum. Fertig. Klingt erst einmal sehr einfach – ist es leider in der Realität oft nicht. Ein Faktor, auf den alle Büros hinweisen und der eine wichtige Rolle bei der Vermittlung und in weiterer Folge Vermietung spielt, ist die Angst der EigentümerInnen vor einer möglichen Zerstörung oder vor einem Mehraufwand. Dies kann eine Unter-/Zwischenmiete maßgeblich erschweren. Doch genau an dieser Stelle schalten sich die einzelnen Büros und Agenturen ein. Sie verstehen sich dabei als Vermittler der einzelnen Stellen, also zwischen den Objekt-EigentümerInnen und den Raumsuchenden.

Die einzelnen Büros sind unterschiedlich aufgestellt und setzen differenzierte Schwerpunkte. Die Aufgaben umfassen beispielsweise das Suchen nach passenden Räumen, Informationen zu Verträgen und die Begleitung während unterschiedlicher Projektphasen. Was immer besonders wichtig ist, meint Stefan Heizinger von Super, der Aufwand für alle Beteiligten müsse möglichst geringgehalten werden. EigentümerInnen müssen davon überzeugt werden, dass eine temporäre Nutzung auch für sie von Vorteil ist. So wäre der Raum für diesen Zeitraum bespielt und würde gleichzeitig gewartet werden. Eine Win-Win-Situation für Stadt und EigentümerInnen.

Die Arbeit der einzelnen Büros zeigt, wie man mit Leerstand umgehen kann. Gebäude unterliegen nicht nur einem Zweck! Wir müssen lernen mit den Gegebenheiten umzugehen und sie für uns zu nutzen. Denn temporär genutzte Räume stellen eine Erweiterung des Stadtraums dar. Sie beleben und bereichern ihre Umgebung und können dadurch das Stadtklima positiv beeinflussen. Wir selbst gestalten die Stadt, in der wir leben. Durch wechselnden Nutzungen innerhalb kürzer Zeit bleibt sie stetig im Wandel und verändert sich und auch wir als BewohnerInnen erfahren sie so immer wieder aufs Neue. „Wir müssen das Wort ergreifen und den Raum einfordern“, sagt Daniel Schnier von ZZZ. Also los!

Denn es gibt Raum – und er wartet nur darauf von uns genutzt zu werden!

 

Diskussion mit:

Raumbasis – Leerstandsaktivierung durch Zwischennutzung | Lisa Ecke Eckhofen | Graz

Das Bestreben von Raumbasis ist es, durch temporäre Nutzung, leerstehende Gebäude und Räume in Graz zu beleben. Das Team vermittelt zwischen den einzelnen Parteien, unterstützt bei Fragen zu Verträgen und begleitet Projekte während der Konzept- und Umsetzungsphase.

ZZZ – Zwischenzeitzentrale | Oliver Hasemann & Daniel Schnier | Bremen

Die ZZZ sieht sich vor allem als Kommunikator zwischen den einzelnen Instanzen EigentümerInnen und ZwischennutzerInnen, aber auch eine aktive Begleitung der Projekte und Konzeptentwicklung gehört zu ihren Aufgabenbereichen.

Nest – Agentur für Leerstandsmanagement | Angie Schmied | Wien

Das Leistungsspektrum von Nest reicht von der ersten Bestandsaufnahme über das Erstellen von Standortanalysen und Machbarkeitsstudien bis hin zum Abschließen von Verträgen und Betreuung von Projekten.

Kreative Räume Wien – Büro für Leerstandsaktivierung | Thomas Kerekes & Christian Knapp| Wien

Die zentralen Aufgaben von Kreative Räume Wien umfassen die Beratung  von EigentümerInnen und NutzerInnen sowie Vermittlung zwischen den einzelnen Parteien, aber auch die Konzipierung von einzelnen Projekten.

Super – Initiative für Zwischennutzung von Leerständen als kulturelle Handlungsräume | Stefan Heizinger | Salzburg

Super setzt sich dafür ein, in leerstehenden Räumen in Salzburg „Möglichkeitsräume“ für eine kreative Zwischennutzung zu schaffen. Super sucht häufig Räume speziell auf die Bedürfnisse von KünstlerInnen zugeschnitten und Vermittelt in weiterer Folge zwischen EigentümerInnen und NutzerInnen.

Moderation: Lisa Ecker-Eckhofen & Thomas Wolkinger

Isabella, bei der Reise durch die Welt der Zwischennutzung © Isabella Fuchs

von Isabella Fuchs

Unter dem Titel Space Quest Quest + Talk – Eine Entdeckungsreise in die Welt der Zwischennutzung lud das Team von Raumbasis ExpertInnen und Interessierte ein aktuelle Tendenzen der Zwischennutzung zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Die Veranstaltung gliederte sich in zwei Teile. Die 24 Stunden Space Quest Quest war eher für ExpertInnen konzipiert und fand einen Tag vor dem öffentlich zugänglichen Space Quest Talk statt. Ziel der Veranstaltung war, ein Bewusstsein für „Leer-Raum“ zu schaffen – besonders in einer Stadt, wo man den Begriff „Raum“ gefühlt oft als „Mangelware“ empfindet. Es diskutierten die Initiativen Raumbasis (Graz), ZZZ – Zwischenzeitzentrale (Bremen), Nest (Wien), Kreative Räume Wien und Super (Salzburg) und gaben einen Einblick in ihre Arbeit.

Leerstand wird zu einem immer größeren Problem und auch Graz ist davon betroffen. Gründe hierfür sind beispielsweise gebietsweise Abwanderung, veränderte Nutzungsanforderungen oder auch verlängerte Prozessdauer hinsichtlich eines Vertragsabschlusses. Kleine Geschäfte in Einkaufsstraßen, aber auch große Gebäude, Fabriken usw. liegen oft jahrelang brach, bevor sie erneut mit einer Nutzung bespielt werden.

So einfach das Thema auf den ersten Blick scheinen mag, so komplex wird es bei weiterer Betrachtung. Denn ein leerer Raum ist nun mal nicht besitzerlos und Zwischennutzung hat nichts mit einer Hausbesetzung zu tun. Du hast einen Raum – ich brauche einen Raum. Fertig. Klingt erst einmal sehr einfach – ist es leider in der Realität oft nicht. Ein Faktor, auf den alle Büros hinweisen und der eine wichtige Rolle bei der Vermittlung und in weiterer Folge Vermietung spielt, ist die Angst der EigentümerInnen vor einer möglichen Zerstörung oder vor einem Mehraufwand. Dies kann eine Unter-/Zwischenmiete maßgeblich erschweren. Doch genau an dieser Stelle schalten sich die einzelnen Büros und Agenturen ein. Sie verstehen sich dabei als Vermittler der einzelnen Stellen, also zwischen den Objekt-EigentümerInnen und den Raumsuchenden.

Die einzelnen Büros sind unterschiedlich aufgestellt und setzen differenzierte Schwerpunkte. Die Aufgaben umfassen beispielsweise das Suchen nach passenden Räumen, Informationen zu Verträgen und die Begleitung während unterschiedlicher Projektphasen. Was immer besonders wichtig ist, meint Stefan Heizinger von Super, der Aufwand für alle Beteiligten müsse möglichst geringgehalten werden. EigentümerInnen müssen davon überzeugt werden, dass eine temporäre Nutzung auch für sie von Vorteil ist. So wäre der Raum für diesen Zeitraum bespielt und würde gleichzeitig gewartet werden. Eine Win-Win-Situation für Stadt und EigentümerInnen.

Die Arbeit der einzelnen Büros zeigt, wie man mit Leerstand umgehen kann. Gebäude unterliegen nicht nur einem Zweck! Wir müssen lernen mit den Gegebenheiten umzugehen und sie für uns zu nutzen. Denn temporär genutzte Räume stellen eine Erweiterung des Stadtraums dar. Sie beleben und bereichern ihre Umgebung und können dadurch das Stadtklima positiv beeinflussen. Wir selbst gestalten die Stadt, in der wir leben. Durch wechselnden Nutzungen innerhalb kürzer Zeit bleibt sie stetig im Wandel und verändert sich und auch wir als BewohnerInnen erfahren sie so immer wieder aufs Neue. „Wir müssen das Wort ergreifen und den Raum einfordern“, sagt Daniel Schnier von ZZZ. Also los!

Denn es gibt Raum – und er wartet nur darauf von uns genutzt zu werden!

 

Diskussion mit:

Raumbasis – Leerstandsaktivierung durch Zwischennutzung | Lisa Ecke Eckhofen | Graz

Das Bestreben von Raumbasis ist es, durch temporäre Nutzung, leerstehende Gebäude und Räume in Graz zu beleben. Das Team vermittelt zwischen den einzelnen Parteien, unterstützt bei Fragen zu Verträgen und begleitet Projekte während der Konzept- und Umsetzungsphase.

ZZZ – Zwischenzeitzentrale | Oliver Hasemann & Daniel Schnier | Bremen

Die ZZZ sieht sich vor allem als Kommunikator zwischen den einzelnen Instanzen EigentümerInnen und ZwischennutzerInnen, aber auch eine aktive Begleitung der Projekte und Konzeptentwicklung gehört zu ihren Aufgabenbereichen.

Nest – Agentur für Leerstandsmanagement | Angie Schmied | Wien

Das Leistungsspektrum von Nest reicht von der ersten Bestandsaufnahme über das Erstellen von Standortanalysen und Machbarkeitsstudien bis hin zum Abschließen von Verträgen und Betreuung von Projekten.

Kreative Räume Wien – Büro für Leerstandsaktivierung | Thomas Kerekes & Christian Knapp| Wien

Die zentralen Aufgaben von Kreative Räume Wien umfassen die Beratung  von EigentümerInnen und NutzerInnen sowie Vermittlung zwischen den einzelnen Parteien, aber auch die Konzipierung von einzelnen Projekten.

Super – Initiative für Zwischennutzung von Leerständen als kulturelle Handlungsräume | Stefan Heizinger | Salzburg

Super setzt sich dafür ein, in leerstehenden Räumen in Salzburg „Möglichkeitsräume“ für eine kreative Zwischennutzung zu schaffen. Super sucht häufig Räume speziell auf die Bedürfnisse von KünstlerInnen zugeschnitten und Vermittelt in weiterer Folge zwischen EigentümerInnen und NutzerInnen.

Moderation: Lisa Ecker-Eckhofen & Thomas Wolkinger