Wir sind Papst und Graz ist Baukultur

Unter dem Titel Graz ist Baukultur wurde in der Tennenmälzerei in Reininghaus die Herausgabe des gleichnamigen Buches mit einer Präsentation und einer Filmvorführung standesgemäß gefeiertDas unter Denkmalschutz stehende historische Gebäude lieferte zum Thema passend das perfekte Ambiente und wurde extra für die Veranstaltung nach Jahren, in denen es nicht genutzt wurde, wieder auf Vordermann gebracht. Mit welcher Nutzung das Gebäude in Zukunft bespielt wird, ist noch nicht fixiert, sicher ist jedoch, dass es innerhalb der Struktur des neuen Stadtteils Reininghaus eine prominente Stellung als kulturelles Zentrum einnehmen soll. Die Verschmelzung von alt und neu zeigt die Facetten von Baukultur.

Die Liste der anwesenden Ehrengäste an diesem Abend war lang und neben Bürgermeister Siegfried Nagl, Altbürgermeister Alfred Stingl und Kulturstadtrat Günter Riegler waren auch Stadtbaudirektor Bertram Werle, Alexander Daum (Vorstandsdirektor der ENW) und Werner Schrempf (Geschäftsführer von La Strada Graz) anwesend, um hier nur einige Personen zu nennen.

Im Anschluss an die Begrüßungsworte fand eine kurzes Gespräch mit Bürgermeister Siegfried Nagl, Stadtbaudirektor Bertram Werle, Eva Guttmann (Autorin, Vorsitzende der Ortsbildkommission Steiermark und Österreichvertreterin von Park Books), Sonja Gasparin (Architektin aus Villach – Gasparin und Meier Architekten, Mitglied im Fachbeirat für Baukultur), Gerhard Sailer (Halle 1 Architekten, Mitglied im Fachbeirat) und Michaela Gosch (Geschäftsführerin des Frauenhauses in Graz)statt. Die zuvor Genannten beantworteten hierbei Fragen zur Baukultur, zum Architekturwettbewerb und auch zum neuen Grazer Modell.

Doch was ist denn nun eigentlich Baukultur und was genau hat das mit dem Papst zu tun? – Zugegebenermaßen zwei Phrasen, die auf den ersten Blick wenig miteinander gemein haben. Wir sind Papst – eine Überschrift, die schon fast Kultstatus erreicht hat, aber die man sofort versteht. Eva Guttmann vergleicht die beiden Phrasen miteinander und hebt hervor – genau diesen Effekt möchte man auch mit dem Titel Graz ist Baukultur erzielen.

Baukultur als Begriff oder Wort genau zu definieren, ist schwierig, denn es beinhaltet so vieles. Eva Guttmann, die auch das Vorwort des Buchs verfasst hat, beginnt ihre Antwort auf die Frage nach der genauen Definition mit einem Zitat des evangelischen Landesbischofs Ralf Meister, der in seiner Kolumne für die Bundesstiftung Baukultur Folgendes schrieb:

„Baukultur ist die Grammatik einer Stadt. Und jeder ist frei, sie zu benutzen oder souverän zu ignorieren. Wer glaubt, ohne Satzbau und Zeichensetzung, ohne grammatische Grundkenntnisse, eine Stadt lesen zu können, wird sich hoffnungslos verlaufen und niemals entdecken, wie eine Baukultur vom Scheitern und von der Schönheit erzählen kann.“

Weiters führt sie dazu aus: Baukultur ist viel mehr als nur ein Begriff, es ist wie eine Sprache, ein Prozess. Sie ist beweglich und von Ort zu Ort auch anders. Ähnlich einem Gefäß, welches man den Erfordernissen gemäß füllen soll.

Das Buch selbst ist ein erstes Abbild dafür, wie Graz dabei ist, eben dieses Gefäß zu füllen. Es ist eine Sammlung öffentlicher Gebäude und Plätze, die seit 2003 auf Basis von Architekturwettbewerben entstanden sind. Ein Querschnitt der letzten 15 Jahre gegliedert in sechs Kategorien – Bildung, Soziales, Pflege und Wohnen, Kultur, Sport und Freizeit sowie öffentlicher Raum.

Die Herausgabe des Buches ist dabei nicht nur ein Rückblick auf das, was bisher erreicht wurde, sondern liefert gleichzeitig einen Ausblick darauf, wie man in Zukunft weitermachen möchte. Graz wächst und gerade deswegen müssen vorausschauend neue Wohnungen und auch die dafür nötige Infrastruktur geplant werden. Wie wollen wir also das Grazer Stadtbild prägen und wie soll unser Beitrag zu dieser Baukultur aussehen?

Denn alles, was wir heute bauen, ist Teil der Baukultur von morgen.

von Isabella Fuchs

Unter dem Titel Graz ist Baukultur wurde in der Tennenmälzerei in Reininghaus die Herausgabe des gleichnamigen Buches mit einer Präsentation und einer Filmvorführung standesgemäß gefeiert. Das unter Denkmalschutz stehende historische Gebäude lieferte zum Thema passend das perfekte Ambiente und wurde extra für die Veranstaltung nach Jahren, in denen es nicht genutzt wurde, wieder auf Vordermann gebracht. Mit welcher Nutzung das Gebäude in Zukunft bespielt wird, ist noch nicht fixiert, sicher ist jedoch, dass es innerhalb der Struktur des neuen Stadtteils Reininghaus eine prominente Stellung als kulturelles Zentrum einnehmen soll. Die Verschmelzung von alt und neu zeigt die Facetten von Baukultur.

Die Liste der anwesenden Ehrengäste an diesem Abend war lang und neben Bürgermeister Siegfried Nagl, Altbürgermeister Alfred Stingl und Kulturstadtrat Günter Riegler waren auch Stadtbaudirektor Bertram Werle, Alexander Daum (Vorstandsdirektor der ENW) und Werner Schrempf (Geschäftsführer von La Strada Graz) anwesend, um hier nur einige Personen zu nennen.

Im Anschluss an die Begrüßungsworte fand eine kurzes Gespräch mit Bürgermeister Siegfried Nagl, Stadtbaudirektor Bertram Werle, Eva Guttmann (Autorin, Vorsitzende der Ortsbildkommission Steiermark und Österreichvertreterin von Park Books), Sonja Gasparin (Architektin aus Villach – Gasparin und Meier Architekten, Mitglied im Fachbeirat für Baukultur), Gerhard Sailer (Halle 1 Architekten, Mitglied im Fachbeirat) und Michaela Gosch (Geschäftsführerin des Frauenhauses in Graz)statt. Die zuvor Genannten beantworteten hierbei Fragen zur Baukultur, zum Architekturwettbewerb und auch zum neuen Grazer Modell.

Doch was ist denn nun eigentlich Baukultur und was genau hat das mit dem Papst zu tun? – Zugegebenermaßen zwei Phrasen, die auf den ersten Blick wenig miteinander gemein haben. Wir sind Papst – eine Überschrift, die schon fast Kultstatus erreicht hat, aber die man sofort versteht. Eva Guttmann vergleicht die beiden Phrasen miteinander und hebt hervor – genau diesen Effekt möchte man auch mit dem Titel Graz ist Baukultur erzielen.

Baukultur als Begriff oder Wort genau zu definieren, ist schwierig, denn es beinhaltet so vieles. Eva Guttmann, die auch das Vorwort des Buchs verfasst hat, beginnt ihre Antwort auf die Frage nach der genauen Definition mit einem Zitat des evangelischen Landesbischofs Ralf Meister, der in seiner Kolumne für die Bundesstiftung Baukultur Folgendes schrieb:

„Baukultur ist die Grammatik einer Stadt. Und jeder ist frei, sie zu benutzen oder souverän zu ignorieren. Wer glaubt, ohne Satzbau und Zeichensetzung, ohne grammatische Grundkenntnisse, eine Stadt lesen zu können, wird sich hoffnungslos verlaufen und niemals entdecken, wie eine Baukultur vom Scheitern und von der Schönheit erzählen kann.“

Weiters führt sie dazu aus: Baukultur ist viel mehr als nur ein Begriff, es ist wie eine Sprache, ein Prozess. Sie ist beweglich und von Ort zu Ort auch anders. Ähnlich einem Gefäß, welches man den Erfordernissen gemäß füllen soll.

Das Buch selbst ist ein erstes Abbild dafür, wie Graz dabei ist, eben dieses Gefäß zu füllen. Es ist eine Sammlung öffentlicher Gebäude und Plätze, die seit 2003 auf Basis von Architekturwettbewerben entstanden sind. Ein Querschnitt der letzten 15 Jahre gegliedert in sechs Kategorien – Bildung, Soziales, Pflege und Wohnen, Kultur, Sport und Freizeit sowie öffentlicher Raum.

Die Herausgabe des Buches ist dabei nicht nur ein Rückblick auf das, was bisher erreicht wurde, sondern liefert gleichzeitig einen Ausblick darauf, wie man in Zukunft weitermachen möchte. Graz wächst und gerade deswegen müssen vorausschauend neue Wohnungen und auch die dafür nötige Infrastruktur geplant werden. Wie wollen wir also das Grazer Stadtbild prägen und wie soll unser Beitrag zu dieser Baukultur aussehen?

Denn alles, was wir heute bauen, ist Teil der Baukultur von morgen.

Die soeben erschienene Publikation GRAZ IST BAUKULTUR ist auch im Haus der Architektur erhältlich.