Thomas Bernhard: Fassadendialoge
Eine literarische Filminstallation als öffentliche Aufregung
Thomas Bernhard ist Meister der Beschimpfungen. Kritisch, aufschreckend, die Augen öffnend ist kein – von anderen unter den Teppich gekehrter – Missstand vor ihm sicher. Auch die Stadt und ihre BewohnerInnen bleiben nicht verschont. Denn keiner schimpft so schön und tiefgründig über Österreichs Städte und ihre BewohnerInnen wie Thomas Bernhard.
Faschistisches Gedankengut, Rassismus und Vergangenheitsverleugnungen sind wieder am Vormarsch und die Bevölkerung hat sich scheinbar damit abgefunden. Die BürgerInnen nehmen sich als Individuen und ihre urbane Umgebung kaum noch wahr und setzen alles daran, bloß nicht aufzufallen oder anzuecken. Deswegen ist es gerade jetzt in diesem politischen Klima von enormer Bedeutung, die Bevölkerung wieder wach zu rütteln aus ihrer Lethargie. Die Kunst-Installation Thomas Bernhard: Fassadendialoge will nicht gefallen, sondern gezielt provozieren, irritieren und die BetrachterInnen zum reflektierten Nachdenken auffordern.
Südtirolerplatz/Mariahilferstraße, weitere Plätze in Graz
Literatur, Öffentlicher Raum
Martin Grabner und Hans-Dieter Edler